Aufruf zur Beteiligung: Umfrage zu intelligenter Videoüberwachung

Spread the word! Wir (Kollegen vom Fraunhofer IOSB und ich) laden ein:

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Das Fraunhofer IOSB ist das größte Bildverarbeitungsinstitut in Europa und Kooperationspartner der UdK; die Wissenschaftler/innen befassen sich unter anderem mit Videoüberwachung. Konventionelle Systeme stellen bereits einen Eingriff in die Privatsphäre dar. Intelligente, d.h. computerunterstützte Überwachung kann dies noch verstärken. Intelligente Überwachung vermag aber auch die Effizienz und Effektivität von Systemen signifikant steigern – völlig neue Anwendungen sind möglich. Dabei kann die Privatsphäre geschützt und auch ein klarer Nutzen für die Überwachten erzielt werden.

Das IOSB ist deshalb interessiert an Ihrer Meinung zu aktuellen Forschungsarbeiten. Nehmen Sie teil und nutzen Sie ihre Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten!

Ablauf der Befragung:

Anhand eines Demonstrationsaufbaus wird jeweils ein Szenario zur konventionellen Überwachung und zu einem intelligenten System gezeigt, zu dem Sie über einen Fragebogen Feedback geben sollen. Ergänzend werden noch weitere Fragen zu spezifischen Technologien zur Verbesserung des Datenschutzes und der Transparenz gestellt.

Demonstration und Befragung dauern insgesamt ca. eine Stunde und finden in Kooperation mit und in der UdK (Medienhaus, U-Bhf Kleistpark) statt.

Vier Termine stehen zur Auswahl:

Dienstag, 17. Juli, 15 Uhr
Mittwoch, 18. Juli, 11 Uhr
Mittwoch, 18. Juli, 15 Uhr
Donnerstag, 19. Juli, 10 Uhr

Nach der Durchführung der Befragung erhält jede/r Teilnehmer/in eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro. Die Ergebnisse fließen wie erwähnt direkt in den Forschungsprozeß mit ein und helfen den Wissenschaftler/innen bei der ganzheitlichen Technikgestaltung.

Bitte bei Interesse verbindlich für einen Termin entscheiden und per E-Mail anmelden (humer @ udk-berlin.de)!

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, so daß eine frühe Anmeldung lohnt. Eine spontane Teilnahmemöglichkeit kann leider NICHT garantiert werden.

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“iDisorder on the rise in social media users, prof says”

Es ist immer schön, auf dem richtigen Weg zu sein. Deshalb freut mich diese Aussage natürlich sehr:

“Ultimately, the question of whether the digital revolution is good or bad is irrelevant; it’s here, just like the telephone, the TV or the automobile.

The more relevant question, according to Rosen: How do you handle the onslaught without losing your mind?”

(Quelle: thechronicleherald.ca)

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“The encouragement to publish large numbers of papers is daft”

Wissenschaftliche Disqualifikation durch Quantifikation: “Is Queen Mary University of London trying to commit scientific suicide?”

“If you are publishing a paper every six weeks, you certainly aren’t writing them, and possibly not even reading them. Most likely you are appending your name to somebody else’s work with little or no checking of the data. Such numbers can be reached only by unethical behaviour, as described by Peter Lawrence in The Mismeasurement of Science. Like so much managerialism, the rules provide an active encouragement to dishonesty.”

(Quelle: siehe o.a. Link)

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Beschimpfung auf der Straße = Meckerei in einer Kommentarspalte

Gerne bringe ich in Zusammenhang mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft das Argument, daß die Menschen trotz des häufig sehr unerfreulichen Eindrucks, den man von Kommentarspalten und Foren erhalten kann, insgesamt keineswegs roher oder gar gewalttätiger geworden sind – wir leben in extrem friedlichen Zeiten – und daß deshalb die Äußerungen in digitalen Communities allerhöchstens so zu verstehen seien wie die Schimpftirade des Radfahrers, wenn ihm ein Autofahrer bedrohlich nah kommt. Oder anders gesagt: Menschen werden durch Digitalisierung nicht unfriedlicher (auch nicht durch Anonymität oder Pseudonymität), sondern ihre Äußerungen bekommen lediglich eine andere bzw. zusätzliche Form (digital-persistent statt analog-flüchtig).

Nun wird genau diese Argumentation bei einem recht spektakulären Gerichtsverfahren in Großbritannien eingesetzt:

“”Zu seiner Verteidigung bringt Chambers vor, ihm sei es gegangen wie an einem schlechten Arbeitstag, an dem man sagt, man könnte seinen Boss umbringen. “Ich habe überhaupt nicht daran gedacht, dass das jemand ernst nehmen könnte”, sagte Chambers der Zeitung zufolge.””

(Quelle: ZEIT ONLINE)

Mal sehen, ob das Berufungsgericht ihm folgen wird (beim ersten Mal hat es nicht geklappt). Ich halte die Argumentation jedenfalls nicht für unplausibel und zwar nicht nur aufgrund der bekannten Volksweisheit, daß ein Mord in Gedanken den Psychiater erspart (und keineswegs automatisch eine reale Tat nach sich zieht, also den Psychiater nicht bloß durch den Haftrichter ersetzt), sondern vor allem weil auch hier eben nicht so ohne weiteres analoge Maßstäbe an digitale Phänomene angelegt werden können. Unplausibel ist meiner Überzeugung nach eher die Sichtweise der Richterin:

“Die Richterin begründet ihre Entscheidung laut Guardian mit den Worten: Die Nachricht sei “bedrohlich in ihrem Inhalt” gewesen. “Es hätte nicht klarer sein können. Jeder normale Mensch, der das liest, hätte das so verstanden und wäre beunruhigt.””

(a.a.O.)

Vielleicht jeder, der wenig bis gar keine Ahnung von digitaler Kommunikation hat …

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“Zärtlich kultiviertes Recht auf einen ordentlichen Shitstorm”

Ich hab zwar selbst schon einiges zu diesem Thema geschrieben, aber hier wurden die (unangenehmen) Schattenseiten der Piraten (und letztlich eingefleischter Nerds im Allgemeinen) so gut zusammengefaßt, daß man es einfach nochmal in Ruhe zur Kenntnis nehmen sollte:

“Zum einen kultivieren die Piraten ihr Anderssein, sie sind die Partei der Freaks, der Nerds. Das bedeutet nicht nur, dass sie in Sandalen auf Talkshow-Sofas Platz nehmen, sondern auch, dass sie sich im restlichen Leben nicht unbedingt um normale Umgangsformen scheren. Fast zärtlich kultivieren manche Parteimitglieder ihr Recht auf einen ordentlichen Shitstorm, auf haltlose Beschimpfungen, Sticheleien, Pöbeleien und zweifelhafte Witze auf Kosten anderer.

[…]

Für die Piraten ist es Zeit zu erkennen, dass es bestimmte Regeln des öffentlichen und politischen Miteinanders nicht ohne Grund gibt. Dass es nicht unbedingt etwas mit Hinterzimmerklüngelei zu tun hat, wenn Probleme unter vier Augen geregelt werden, sachbezogen, ohne Feindseligkeiten und persönliche Beleidigungen. Dass öffentliches Beschimpfen anderer Menschen eben kein Grundrecht ist, sondern schlicht eine Unverschämtheit.

In einer Partei ist es – wie überall anders auch – völlig normal, dass sich Gruppen bilden, dass nicht jeder mit jedem kann, dass es Streit gibt. Doch die Piraten versagen zunehmend darin, die Meinungsverschiedenheiten vernünftig zu lösen. Und das, was sie sich gerade leisten, ist bar jeder Vernunft.”

Immerhin stehen vorerst keine weiteren Wahlen an, also hat man nun noch die Chance zur Konsolidierung. Noch.

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