Facedeals: Werbung durch Gesichtserkennung

Überraschend ist es nicht: über ähnliche Szenarien philosophieren einige KollegInnen und ich schon seit geraumer Zeit auf Konferenzen und Tagungen. Nun gibt es einen ersten Versuch, mithilfe biometrischer Merkmale Shopping zu … sagen wir: verändern. Das Ganze nennt sich Facedeals und funktioniert so:

“Wer eine Kneipe oder einen Laden betritt wird dabei gefilmt, per Gesichtserkennungssoftware erkannt und mit persönlichen Angeboten aufs Handy beliefert – alles mittels Facebook. Nur freischalten muss der Nutzer sich für die Anwendung.”

(Quelle: news.de)

Eine Diskussion findet dazu allerdings nicht wirklich statt. Bereits die nicht gerade zahlreichen Suchergebnisse zu diesem Thema sprechen Bände.

Dabei wäre eine Diskussion notwendiger denn je. Denn die Erkennung mithilfe biometrischer Merkmale steht noch ganz am Anfang und das Gesicht ist hierbei nur eines von zahlreichen Merkmalen. Dazu kommt, daß diese selbstverständlich entsprechend miteinander verknüpft werden können, die Software lern- und die Hardware ausbaufähig sein werden usw. Bargeldloses Zahlen – nicht mehr mit dem “guten Namen”, sondern mit dem “hübschen Gesicht” – wird ein Thema sein, die Identifikation in Menschenmassen, die Beobachtung durch Drohnen (und ihre Abwehr, welche in Polizeikreisen durchaus diskutiert wird) etc. pp. Doch bisher ist es höchstens ein rechtliches Thema: was ist derzeit erlaubt und was nicht? Daß jedoch die Gesetze in nicht wenigen Fällen – siehe Urheberrecht – dringend einer Überarbeitung bedürfen, das sollte inzwischen auch dem größten Ignoranten aufgefallen sein. Mit nichtdigitalen Lösungsschemata kann man digitalen Herausforderungen oft genug nicht erfolgreich begegnen.

(Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch folgendes PDF: Privacy and Drones: Unmanned Aerial Vehicles von privacybydesign.ca)

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Domain Awareness System in New York City: mehr Überwachung, mehr Kontrolle …

… und keine ganzheitliche Entwicklung, so wie es aussieht:

“”Dieses System haben Polizisten, Ermittler und Programmierer gemeinsam entwickelt”, es sei deshalb perfekt auf die Erfordernisse der Beamten abgestimmt.”

(Quelle: SpOn)

Und die Erfordernisse der Gesellschaft? Wie sieht es damit aus?

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Gesellschaftliche Standards für Gesichtserkennung: Wir sind bereit

Gesichtserkennung wird in den nächsten Jahren ein immer bedeutenderes Thema, soviel steht fest. Deshalb arbeiten wir, Forscherinnen und Forscher mehrerer Verbundprojekte, intensiv an einer wissenschaftlich fundierten sozialen und rechtlichen Entwicklung dieser Technik, damit nicht nur Wirtschaft oder Politik gewinnen, sondern auch das involvierte Individuum nicht zu kurz kommt. Mein Konzept heißt in diesem Zusammenhang Sociality by Design und lehnt sich damit konkret an Privacy by Design an, eine Form der Technikgestaltung, die rechtliche Aspekte von Beginn an berücksichtigt. In den USA findet bereits eine erste entsprechende Biometriedebatte statt, in Deutschland hingegen fehlt dieser noch der Schwung – doch wir sind bereit dafür. An der Wissenschaft wird ein vernunftorientierter Diskurs deshalb nicht scheitern, davon bin ich überzeugt.

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Autos werden zunehmend interessanter – für Hacker

Das war zu erwarten. Ist das jedoch eine erfreuliche Erkenntnis, dies prognostiziert zu haben oder eher eine gruselige? Wie auch immer, mir gefällt natürlich der letzte Satz dieses interessanten heise-Artikels am besten:

„Wenn man nicht von Anfang an für Sicherheit sorgt, wird es hinterher gefährlich.“

(Quelle: heise.de)

Dem ist nichs hinzuzufügen, außer vielleicht: Sociality by Design.

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Fernsehen allein reicht nicht mehr: Umfangreiche Interaktivität via Handy und Co. ist gefragt

Die Kolleginnen und Kollegen vom Pew Research Center sind bekanntlich immer für spannende Ergebnisse gut, deshalb jetzt eine kurze Exkursion in die Welt des Fernsehens der Gegenwart. Kurz zusammengefaßt: Reines Fernsehen findet immer weniger statt. Interaktion während des Fernsehkonsums ist hingegen stark gefragt – zumindest belegen die folgenden Zahlen dies für die USA. Ich bin allerdings anhand zahlreicher recht ähnlicher Nutzungsgewohnheiten überzeugt, daß sich deutsche Nutzerinnen und Nutzer hier nicht besonders auffallend unterscheiden dürften. (Konkrete Vergleiche wären natürlich reizvoll.)

“Half of all adult cell phone owners now incorporate their mobile devices into their television watching experiences. These “connected viewers” used their cell phones for a wide range of activities during the 30 days preceding our April 2012 survey:

38% of cell owners used their phone to keep themselves occupied during commercials or breaks in something they were watching

23% used their phone to exchange text messages with someone else who was watching the same program in a different location

22% used their phone to check whether something they heard on television was true

20% used their phone to visit a website that was mentioned on television

11% used their phone to see what other people were saying online about a program they were watching, and 11% posted their own comments online about a program they were watching using their mobile phone

6% used their phone to vote for a reality show contestant

Taken together, 52% of all cell owners are “connected viewers”—meaning they use their phones while watching television for at least one of these reasons.”

(Quelle: siehe o.a. Link)

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Who Really Invented the Internet?

Not the US Government, but … Xerox. And why didn´t it work out for them?

“So having created the Internet, why didn’t Xerox become the biggest company in the world? The answer explains the disconnect between a government-led view of business and how innovation actually happens. ”

(Source: WSJ.com)

You can find the answer here.

BTW, it´s great to see that my former Journalism Professor, who was probably one of the “Inventors” of Information Science in Germany, Gernot Wersig, was right with his point of view. He always pointed out that the Government and the Military weren´t that important at all. It was great to hear those deep insights from him during a time (over a decade ago) where it was quite hard to find people like him over here in Berlin with such a stock of Internet knowledge.

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Meldewesen: Widersprüchliche Aussagen

Die aktuelle Reform des Meldewesens ist ja – vorsichtig formuliert – durchaus umstritten. Einer der Gründe für die Reform war der angebliche Mißbrauch: jeder kann sich derzeit ohne schriftlichen Nachweis bei einer von ihm genannten Adresse anmelden. Die einen sehen darin Bürokratieabbau durch den Verzicht auf Zettelwirtschaft (Schreiben des Vermieters, Akten in der Behörde usw.), die anderen eine Einladung zum Mißbrauch.

Doch was stimmt nun?

Melden sich nun Menschen ohne die Vorlage eines Mietvertrages oder einer Vermieterbestätigung zuhauf falsch an oder sind sie weit überwiegend ehrlichso daß keine “Fortentwicklung” des bisherigen Prozederes notwendig erscheint? Die Aussagen sind widersprüchlich:

JA, das Melderecht wird oft mißbraucht:

“In der Hauptstadt sind Schätzungen zufolge bis zu 200.000 Menschen unter einer falschen Adresse gemeldet. Davon, so vermuten Fachleute, beträgt die Zahl der bewussten Scheinanmeldungen beinahe 10.000.”

(Quelle: Berliner Zeitung)

NEIN, das Melderecht wird nur sehr selten mißbraucht:

“Experten hinterfragen zudem die Wiedereinführung der Pflicht, dem Meldeamt bei einem neuen Eintrag ins Register eine Bescheinigung des Wohnungsgebers vorlegen zu müssen. In ganz Berlin gebe es pro Jahr offiziellen Zahlen zufolge 320 der sonst befürchteten “Scheinanmeldungen”.”

(Quelle: heise.de)

Wer liegt richtig, Fachleute oder Experten?

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