RETRO #27: Mediengeschichte mit Spaß neu gelesen

Zur RETRO habe ich an dieser Stelle schon lange nichts mehr geschrieben, was beileibe kein Zeichen von Unzufriedenheit mit dem Heft oder der eigenen Funktion in diesem Zusammenhang sein soll. Ganz im Gegenteil: es ist eher so, daß wir ein neues Heft-Redaktionsteam haben, welches wirklich vielversprechend arbeitet, die RETRO-Website derzeit von Besucherrekord zu Besucherrekord eilt, ich mit meiner neuen Rolle als Mitherausgeber sehr zufrieden bin und es deshalb gar keinen Grund gibt, sich an dieser Stelle über irgendetwas in diesem Kontext zu beschweren. Bei einem so kleinen Projekt (welches ja quantitativ keinesfalls bspw. mit Computerbild oder c´t verglichen werden kann) sind keine Nachrichten oftmals einfach gute Nachrichten: alles läuft rund. So wie es sein soll.

Natürlich kann (ja: sollte) man aber auch an dieser Stelle das besonders Gute erwähnen, muß dies nicht immer nur auf der RETRO-Website tun, vor allem, wenn es einen so direkten wissenschaftlichen Bezug hat: nun hat mit Stefan Höltgen ein ausgewiesener Medienexperte das redaktionelle Ruder in die Hand genommen und die RETRO mit der ersten Ausgabe unter seiner Ägide (Nummer 27) zweifellos in neue Bahnen gelenkt. Ab dem 30.4. kann sich jedermann persönlich davon überzeugen, denn dann geht die 27 in den Handel. Stefan ist mir aus wissenschaftlichen Zusammenhängen bestens bekannt und auch die von ihm ausgewählten Redakteure dürften der RETRO gut tun. Eine extreme Verwissenschaftlichung des Heftes dürfte nun nicht zu befürchten sein, doch dürfte es auch nicht schaden, daß die neue Crew ein wenig mehr Tiefgang eingebracht hat, denn gerade das wurde in der jüngeren Vergangenheit manchmal von nicht wenigen Leserinnen und Lesern vermißt. Freuen wir uns also auf das Upgrade des besten RETRO-Magazins im deutschsprachigen Raum und eine gelungene Verbindung von Wissen und Spaß beim Lesen!

Apropos Verbindung von Wissen und Spaß: wer Lust und Zeit hat, kann sich am kommenden Wochenende in Berlin die Retrobörse anschauen. In Verbindung mit einem Besuch im Computerspielemuseum sicherlich eine extrem lohnenswerte Angelegenheit!

RETRO #27: Mediengeschichte mit Spaß neu gelesen Weiterlesen ...

Überblick: Antisemitismus in der deutschen Linken

In den letzten Tagen gab es einige interessante Texte (und dazu Verlinkungen zu etwas älteren Texten), die sich verstärkt dem wichtigen, aber nicht besonders häufig diskutierten Thema Antisemitismus in der deutschen (radikalen) Linken widmeten. Da dieses Thema auch meiner Überzeugung nach relevant und auch keine marginale Randerscheinung ist (sondern offenbar essentieller Bestandteil linksradikaler/linksextremer Bestrebungen), sollen an dieser Stelle die entsprechenden Links zu den Texten aufgeführt werden, damit man sich bei Interesse einen entsprechenden Überblick bzw. einen eigenen Eindruck verschaffen kann. Antisemitismus und Linksextremismus, so mein Eindruck, stellen zweifelsohne eine gefährliche Verbindung dar, die entsprechend beobachtet werden muß.

1969: Antisemitischer Terror von Links

Die Linke und der Antisemitismus: Möglicherweise

Studie: Antisemitismus in der Linken

Verhältnis zu Israel: Wie es die Linke mit dem Antisemitismus hält

Überblick: Antisemitismus in der deutschen Linken Weiterlesen ...

“Alles viel zu bunt hier!” – Was etliche Nerds vor 20 Jahren von Browsern hielten

Ich kann mich noch gut an das Gezeter und die absurden Diskussionen in verschiedenen Brettern (1) erinnern. Und im Prinzip hat sich an nicht ganz unbedeutenden Stellen (z.B. in verschiedenen Computerclubs) immer noch nicht viel daran geändert; bereits vor 20 Jahren war bei nicht wenigen Nerds eine unschöne Engstirnigkeit zu beobachten, hier dokumentiert am Beispiel der Browserentwicklung:

“Bereits Ende 1993 waren zwei Millionen Kopien von Mosaic im Umlauf, obwohl sich die meisten Computer-Nerds dagegen ausgesprochen hatten, das Internet bunt zu machen. Aus Angst, dass die vielen neuen User das Netz verstopfen könnten oder weil sie die Kommerzialisierung des Netzes fürchteten.”

(Quelle: sueddeutsche.de)

Genutzt hat es zum Glück nichts. Welch enorme positive Entwicklungen wären der Menschheit verwehrt geblieben, wenn die Betonköpfe so hätten entscheiden können, wie es ihnen gefallen hätte.

(1) “ein themengebundenes Forum, z.B. im Usenet” (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Brett)

“Alles viel zu bunt hier!” – Was etliche Nerds vor 20 Jahren von Browsern hielten Weiterlesen ...

Simple Experimente = Belege für Killerspielgefährlichkeit?

Man darf auch weiterhin daran zweifeln.

“Die Experimente der Neurowissenschaftler beziehen sich meist auf allzu einfache Situationen, in denen Probanden ein simpler Stimulus dargeboten wird und sie aufgefordert werden, einen Knopf zu drucken. Der Mensch kann mehr als das, er ist hochkomplex. Das ist auch deshalb erwähnenswert, weil die Experimente meist Kurzvorgänge untersuchen, während die meisten geistigen Prozesse auf langwierigen persönlichen Entwicklungen, Erfahrungen und Erinnerungen basieren. Wenn jemand darüber nachdenkt, für einen neuen Arbeitsplatz seine Heimat zu verlassen, dann kommen bei diesen Überlegungen höchst komplexe Prozesse zum Tragen, die sich deutlich von einem simplen “Knopf-Drück-Experiment” unterscheiden.”

(Quelle: heise.de/tp)

Simple Experimente = Belege für Killerspielgefährlichkeit? Weiterlesen ...

Social Engineering: Veranstaltung an der FH Brandenburg

In einem Monat bin ich zu Gast an der FH Brandenburg, um dort im Studiengang Security Management (Fachbereich Wirtschaft) ein dreitägiges Blockseminar zum Thema “Social Engineering” zu halten. Endlich, so möchte ich fast sagen, gibt es dazu wieder einmal eine Gelegenheit, denn das Thema liegt mir sehr am Herzen und ich hab dazu lange keine Veranstaltung mehr initiieren oder einen Vortrag zu diesem spannenden Arbeitsfeld der Sicherheitsforschung halten können. Das letzte größere wissenschaftliche Vorhaben dieser Art, welches zudem außerhalb der Lehre stattfand, endete im Herbst 2010, so daß die Gelegenheit nun in der Tat günstig ist. Social Engineering bzw. Social Hacking spielen als Forschungsthema zwar auch im Rahmen meiner allgemeinen Sicherheitsforschung und im Rahmen meiner neuen Funktion als Vorsitzender des Vereins “Netzwerk Terrorismusforschung” eine gewisse Rolle, aber eine reine SocEng-Veranstaltung ist doch schon etwas anderes. Und natürlich wird es nicht nur bei theoretischen Betrachtungen bleiben, sondern auch den ein oder anderen Live-Hack geben – selbstverständlich im Rahmen des Legalen, denn dafür gibt es ja das Prinzip der “Sandbox”. Es werden auf jeden Fall drei spannende Tage, soviel steht fest. Wer Interesse an Details hat, kann mir gern eine Mail schicken (stephan @ internetsoziologie.at). Und wer gleich Interesse am gesamten Blockseminar – z.B. für seine eigene Hochschule/den eigenen Lehrplan – hat, natürlich auch ;-)

Social Engineering: Veranstaltung an der FH Brandenburg Weiterlesen ...