Nachlese Identitycamp 2008

Die Folien meiner Präsentation, welche ich auf dem Identitycamp gezeigt habe, sind nun online zu finden. Meines Erachtens gehörte diese Zusammenkunft ganz unzweifelhaft zu den gelungenen Veranstaltungen. Besonders hervorzuheben sind die Präsentationen von Tina Guenther, Gerrit Hornung, Mark König und den beiden Referenten, welche den ePersonalausweis vorstellten. (Etwas weniger empfehlenswert war in diesem Zusammenhang die Technikverliebtheit einiger Anwesender, welche beispielsweise den ePersonalausweis als Onlineshopping-Turbo betrachteten. Die Diskussion zu diesem Punkt versandete jedoch recht schnell.) Vielen Dank auch für das zahlreiche positive Feedback zu meiner Präsentation (beispielsweise hier und hier). Sie war recht spontan gewünscht worden und fand (WTH 2005 läßt grüßen) kurz vor einem Gewitter statt, so daß wieder einmal bei mehr als 30 Grad und umringt von kuschelig warmer Technik referiert wurde. Klimaanlagen sind in Deutschland ja leider eine Seltenheit.

Denjenigen, die den Vortrag nicht einordnen konnten (oder wollten), wird das Buch “Digitale Identitäten” empfohlen. Vielleicht führt die Lektüre desselben dazu, wenig qualifizierte Äußerungen noch einmal zu überdenken. Aber das ist anscheinend das ewige Schicksal der Sozialwissenschaft: jeder, der am (digitalen) gesellschaftlichen Leben teilnimmt, meint, entsprechend qualifiziert mitreden zu können.

Abschließend ein paar Worte zur Organisation: Gut wäre es auch gewesen, den Sonntag bereits am Samstag zu gestalten und dies nicht den selbstregulierenden Kräften am Sonntagmorgen zu überlassen. Das Resultat war nämlich: dünn. Den Sonntag konnte man sich getrost sparen, da die meisten spannenden Veranstaltungen am Samstag stattfanden und so wenig Antrieb für den Sonntag übrigblieb. Wen wunderts: das Wetter war phantastisch und die Personen, die nach einer langen Arbeitswoche und einem Konferenz-Samstag den Sonntag lieber mit ihrer Familie verbringen wollten, haben sich eben auf den Samstag konzentriert und halfen so nicht mehr bei der Gestaltung am Sonntagmorgen mit. Wer die Wahl hat… hier wäre eine stringentere Organisation schlicht besser gewesen.

Insgesamt eine gewinnbringende Veranstaltung. Vielleicht gibt es ja beizeiten eine Fortsetzung. Lohnen würde es sich, denn es gibt in Sachen Identität im digitalen Raum zweifellos noch zahlreiche dicke Bretter zu bohren.