Schönes und Gutes von Roger Willemsen: ein kleiner persönlicher Rückblick

“Wer allzu interessiert daran ist, das eigene Bild zu kontrollieren, macht sich verrückt”

Auch wenn Roger Willemsen – wie so viele herausragende Denker unserer Tage – (leider) kein Internetexperte war, so waren viele seiner Aussagen doch digital passend. Das obige Zitat ist nur ein Beispiel von vielen, denn nie war es aussichtsloser, die Kontrolle über das eigene Bild zu behalten als in digitalen Zeiten. Auch wenn Willemsen diese Aussage auf das Fernsehen bezieht, so ist sie digital absolut zutreffend. Es waren Anknüpfungspunkte wie diese, die mich begeisterten. Letztes Jahr starb Roger Willemsen im Alter von gerade einmal 60 Jahren. Viel zu früh.

Da dieser Tage ein sehr gelungener Rückblick auf das Leben und Wirken dieses Ausnahmeintellektuellen erschien, möchte ich die Gelegenheit nutzen und ein paar Empfehlungen posten. Zuerst natürlich das Video, aus dem das o.a. Zitat stammt:

Und der ebenfalls bereits erwähnte Rückblick (gesendet im Deutschlandfunk):

Beitrag (Text und Audio)

Ich bin erstmals 1991 auf Willemsen aufmerksam geworden, durch seine Moderation in der Sendung 0137. Das war anders, spannend, effizient, effektiv, fokussiert, intelligent – sprich: auf so vielen Ebenen stimulierend, daß man einfach dranbleiben mußte. Die Sendung war markant – vom Intro bis zum Inhalt. Apropos: sollte die Sendungsmelodie nicht mehr präsent sein, hier eine Erinnerungsauffrischung:

Und zum Abschluß nun alles auf einmal: 0137 mit Ton und Bild (Intro), Roger Willemsen in einer Sondersendung (“0137 Spezial”) und das legendäre Interview mit den inhaftierten RAF-Terroristen, welches auch im DLF-Rückblick erwähnt wird. Nicht nur für (angehende) TerrorismusforscherInnen ein Meilenstein der Interviewgeschichte, damals wie heute:

Er fehlt. Keine Frage.