Medienabhängigkeit: Unaufgeregte Hilfe statt Alarmismus

Vor drei Tagen schrieb ich ein paar Tweets zum Thema Medienabhängigkeit. Heute schreibt heise online über die Reaktionen auf den Drogenbericht der Bundesregierung, auf den auch ich (wie oben beschrieben) reagiert habe. Und diese Mitteilung fällt positiv auf:

“Die CSU-Netzpolitikerin und Generalsekretärin der Partei, Dorothee Bär, kritisiert den jüngsten Drogen- und Suchtbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Sie findet Formulierungen wie “pathologischer Umgang mit dem neuen Medium PC/Internet” befremdlich. Fragestellungen wie “sind sie am Tag länger als eine Stunde im Internet” zeigten, mit welchem Verständnis an das Thema herangegangen wird. Die gedankliche Nähe des Internetverhaltens zum Alkohol- und Drogenkonsum hält Bär laut Mitteilung insgesamt für absurd. Vor dem Internet solle nicht gewarnt werden, viel mehr solle es sinnvoll in den Lebensalltag der Menschen integriert werden.”

(Quelle: heise.de)

Das ist doch schon mal ein vielversprechender Anfang und zugleich eine nette Inspiration für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Und damit es nicht nur bei Worten bleibt, folgen beispielsweise hier in Berlin ganz konkrete Taten: derzeit formiert sich ein “Berliner Netzwerk Medienabhängigkeit”, welches von hochkarätigen Suchtexperten ins Leben gerufen wurde und zu dem ich dankenswerterweise eingeladen worden bin. Ich möchte in diesem Netzwerk unter anderem dazu beitragen, daß ganz besonders Sätze wie der letzte im obigen Zitat mit Leben gefüllt werden, da sich die Digitalisierung weder aus dem Alltag verdrängen läßt noch das Internet oder andere digitale Entwicklungen mehrheitlich negative Auswirkungen auf die Menschen gehabt haben. Je mehr man Digitalisierung selbstbestimmt gestalten kann, desto besser ist es für jeden einzelnen Menschen.

Den Anfang macht dabei – auch und gerade bei besonders sensiblen Themen wie Medienabhängigkeit – die unaufgeregte Analyse, nicht ein seltsam weltfremd anmutender Alarmismus.