Hätte man mal auf den Soziologen gehört …

“Noch nicht mal aus taktischen Gründen hatte man die Bürger [an der Entwicklung von Stuttgart 21, Anm.] beteiligt. Bei dem Soziologen Niklas Luhmann, dem vielleicht klügsten Zyniker der deutschen Nachkriegsdemokratie, hätte man es lernen können. In seinem berühmten Buch “Legitimation durch Verfahren”, das Ende der sechziger Jahre herauskam, führte er aus, dass in komplexen Streitfragen eine abschließende Entscheidung nie eine “objektive Wahrheit” verkörpert, also notwendig kontrovers bleibt. Von denen, die nicht einverstanden sind und unterliegen, wird das Resultat daher nur dann friedlich akzeptiert, wenn man sie in die Entscheidungsfindung eingebunden und ihren Einwänden realistische Chancen auf Gehör gewährt hatte.”

(Quelle: sueddeutsche.de)