Feindbild Google

Im Sommer hatte ich die Gelegenheit, mich zu dem unsäglichen Google-Street-View-Streit zu äußern und deshalb freue ich mich nun auch umso mehr, daß bei manchen Verantwortlichen Vernunft in die Debatte einzuziehen scheint:

“Es ist leicht, ein Feindbild aufzubauen und ihm dann die Schuld für alle ungelösten digitalen Probleme zu geben. Ob Netzneutralität, Urheberrecht oder Datenschutz – alle Augen sind auf Google gerichtet, schließlich ist der weltweit größte Anbieter von Internetservices der Taktgeber. Doch während Verlage die Verantwortung für ihr Digitalisierungsproblem abgeben wollen, nehmen Google, aber auch Microsoft und Telekom diese Verantwortung nicht an.”

(Quelle: stern.de)

Google und Co. tragen aufgrund ihrer Marktmacht zweifellos eine nicht nur geringe gesellschaftliche Verantwortung, das steht außer Frage. Das bedeutet jedoch nicht, daß sie für alles verantwortlich gemacht werden können. Google ist nicht das Netz und die Digitalisierung ist mehr als ein einzelner Konzern.

Immerhin gibt es nun Diskussionsrunden, bei denen festgestellt werden kann:

“Die Diskussion wird zahmer, die Gegner ziehen die Krallen ein.”

Und das ist auch gut so, denn nur so kann die Debatte gelingen. Das unsinnige Street-View-Bashing hat niemanden inhaltlich weiter gebracht. Ergebnisse mit Substanz sind aber dringend notwendig, denn:

“[Es wird] deutlich, dass wir uns in einem Umbruch befinden, dass es darum geht, neue Regeln zu etablieren.”

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