Die Berichte ähneln sich: Und wieder ein Austritt aus der Piratenpartei

Man muß gar nicht auf die üblichen Polit-Irren und ihre absurden Agenden setzen, die neue Parteien stets unterwandern wollen, sobald diese einigermaßen interessant für sie werden, wenn man Berichte wie diesen erklären will. Es reicht, sich auf einzelne Bausteine zu konzentrieren, um den Kern der Probleme zu entdecken: das (mangelhafte) Soziale. Schauen wir uns mal drei einfache Beispiele an:

“Ich bin demotiviert, in dieser Partei gibt es Menschen, die gezielt die Arbeit anderer kaputt machen. So läuft bereits seit einem Jahr eine Aktion unter anderem gegen mich: Angeblich existieren Informationen gegen mich. Diese angeblichen Infos wurden noch nie, auch mir nicht, vorgelegt. Jetzt gibt eine ?neue? Gruppe die ähnliches macht. Diese Informationen werden teilweise einzelnen Menschen vorgelegt. Ich bekomme kleckerweise auch solche Infos, die meist lächerlich sind. Ich habe aber keine Lust, in einen Rechtfertigungsmodus zu verfallen.”

(Quelle)

“Ich bin demotiviert, weil in dieser Partei Vorstände existieren, die seelenruhig zuschauen, wie einzelne Mitglieder fertig gemacht werden. Die zuschauen und sich teilweise selbst daran beteiligen. Es sind Vorstände, die erst gefragt werden müssen, bevor sie ihre Aufgabe wahr nehmen und gegen Mobber vorgehen. Sie müssen jedenfalls gefragt werden, wenn man nicht ihr Buddy ist.”

(Ebd.)

“Ich bin demotiviert, weil in dieser Partei außerhalb der eigenen Filterbubble ein Klima des gegenseitigen Misstrauens herrscht. Ein Klima, in dem z.B. toleriert wird, das Menschen aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert werden und das wird auch von einem gefühlten Großteil unterstützt.”

(Ebd.)

Ich gehe an dieser Stelle aus ganz unterschiedlichen Gründen einmal davon aus, daß das, was der Autor dort schreibt, der Wahrheit entspricht. Wenn dem so ist, bleibt mir nur eine Frage: Dies alles soll nicht auf mangelnde Sozialkompetenz, auf klassischen Nerdismus (wie er auch im CCC und anderen Gruppierungen zu finden ist) zurückzuführen sein?

Eben.

Deshalb paßt dieses Zitat sehr gut, wie ich finde:

“Es könnte eine Chance für die Piraten sein, [ihre Probleme] einzusehen. Es könnte an der Zeit für Demut sein.”

(Quelle)

Demut. Das wäre ja mal ein gewaltiger Fortschritt.

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Piratenpartei: Nerdismus ist und bleibt der falsche Weg

Ich kann es nur immer und immer wieder betonen: Nerdismus ist der falsche Weg für die Piratenpartei (und jeden anderen, der meint, so die digitale Welt am besten gestalten zu können). Deshalb halte ich auch solche Analysen für grundfalsch:

“Die Piratenpartei ist maßgeblich nicht wegen ihrer Meinung zur Außen- oder Wirtschaftspolitik für die Menschen interessant. Und erst recht nicht wegen ihres Führungspersonals. Sondern weil sie eine einmalige Chance bietet: Nämlich die, die Plattform für die politischen Experimente der digitalen Generation zu werden.”

(Quelle)

Nein. Das ist mit Sicherheit nicht, worauf die Menschen in Deutschland warten – und auch leider insgesamt zu kurz gegriffen. Wäre es nämlich so, hätten die Wählerinnen und Wähler die Piraten stets mit überraschend guten Ergebnissen in die Parlamente gewählt. Das ist aber zuletzt – nachdem man erkennen konnte, was hinter der “frischen” und “frechen” Truppe steckt – so dermaßen gründlich schiefgegangen, daß man sich schon fragen muß, ob die Piraten überhaupt eine brauchbare Grundlage für ihr Handeln haben. Wenn die Antwort hier “Nerdismus!” lautet, dann kann man getrost sagen: nein, sie haben keine taugliche Grundlage. Technik allein ist für unsere Gesellschaft keine geeignete Basis, weshalb ich auch den folgenden Ansatz für völlig falsch halte:

“Wer, wenn nicht die Nerdpartei par excellence, sollte die technischen Fähigkeiten dafür besitzen? Die Piratenpartei könnte eine Spielwiese sein, ein Versuchslabor der Demokratie. Sie könnte Beteiligungsmöglichkeiten ausprobieren, ordentlich auf die Schnauze fallen, wieder aufstehen und dann: weitermachen.”

(Ebd.)

Nochmals nein. Technische Spielereien führen weder zu guten Inhalten noch zu guten Wahlergebnissen. Es funktioniert höchstens mit einer Mischung aus Technik und Gesellschaft, so wie es bei den Grünen den gemeinsamen Nenner Ökologie (= Mensch und Natur) gab. Wenn “digital” aufgrund des miserablen Erscheinungsbildes der Piratenpartei aber stets mit Begriffen wie “chaotisch”, “Alles-umsonst-Mentalität” oder “Shitstorm” und nicht mit der Lösung von digitalen Herausforderungen assoziiert wird, dann schadet das uns allen.

Technik über alles zu stellen, das ist und bleibt grundverkehrt. Aber vielleicht gibt es ja nun mit der neuen politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei etwas mehr “Verbraucherzentrale Bundesverband”-Ernsthaftigkeit und etwas weniger “CCC“-Unsinn.

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Postbank offline

Sie wollen Postbank Direkt nutzen, das Onlineportal der deutschen Postbank, welches viele Konten, Kreditkarten u.ä. zusammenführt? Praktisch, in der Tat – aber auch: derzeit nicht verfügbar.

Postbank Direkt

Macht nix, bleibt ja noch Postbank Online Banking, so wie empfohlen.

Postbank Online Banking

Naja … oder auch nicht.

Bleibt nur “Postbank offline” am Automaten in der Filiale. Schöne, neue – entschleunigte – Bankenwelt im Jahr 2013.

P.S.: Eigentlich unnötig zu erwähnen, daß Postbank Online Brokerage derzeit auch nicht funktioniert. Wenn schon Entschleunigung, dann richtig! Ist doch selbstverständlich!

Postbank Online Brokerage

Update (fünf Stunden später): Back online – irgendwie …

Postbank - technischer Fehler

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