Welche Verwaltung ist hier nur gemeint?

Raten Sie mal: Was haben wohl die meisten Kolleginnen und Kollegen geantwortet, nachdem sie gefragt wurden, um welche Verwaltung es sich hier wohl handelt?

“[Es] herrsche “allgemeine Verantwortungsdiffusion”, so der Gutachterbefund. Stringente Steuerung sei dadurch “unmöglich”. Mitarbeiter behinderten sich “gegenseitig in Strukturen, die nicht erfolgsfähig” seien. Die Gesamtorganisation sei “systematisch überstrapaziert”, der Abstimmungsaufwand immens und unverhältnismäßig, das Controlling “weitgehend wirkungslos”. Helfen kann aus Expertensicht bei alledem nur noch eines: das [Haus] “von Grund auf neu zu konzipieren”. Verantwortlichkeiten müssten gebündelt, Aufgaben ausgelagert und der Mitarbeiterbestand radikal reduziert werden.”

Richtig: die meisten hielten diesen Absatz für eine Abhandlung über die typische Verwaltung einer Universität bzw. Hochschule. Interessant, oder? Ist das berechtigt oder nur gepflegten Vorurteilen geschuldet?

(Und jetzt schauen Sie mal, was sich wirklich dahinter verbirgt.)

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DIGAREC Series 04 erschienen

Da ich auf dieser Konferenz nicht nur zusammen mit Dieter Mersch und Mathias Fuchs moderiert habe, sondern vor allem von der Güte der Inhalte, die die internationalen Kolleginnen und Kollegen vorgetragen haben sehr begeistert war, möchte ich das Erscheinen des PDFs zur Konferenz natürlich nicht unerwähnt lassen:

“The fourth volume of the DIGAREC Series holds the proceedings to the conference “ Logic and Structure of the Computer Game”, held at the House of BrandenburgPrussian History in Potsdam on November 6 and 7, 2009.

The conference was the first to explicitly address the medial logic and structure of the computer game. The contributions focus on the specific potential for mediation and on the unique form of mediation inherent in digital games. This includes existent, yet scattered approaches to develop a unique curriculum of game studies. In line with the concept of ‘mediality’, the notions of aesthetics, interactivity, software architecture, interface design, iconicity, spatiality, and rules are of special interest. Presentations were given by invited German scholars and were commented on by international respondents in a dialogical structure.”

Der Fulltext-Download ist hier möglich.

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Hätte man mal auf den Soziologen gehört …

“Noch nicht mal aus taktischen Gründen hatte man die Bürger [an der Entwicklung von Stuttgart 21, Anm.] beteiligt. Bei dem Soziologen Niklas Luhmann, dem vielleicht klügsten Zyniker der deutschen Nachkriegsdemokratie, hätte man es lernen können. In seinem berühmten Buch “Legitimation durch Verfahren”, das Ende der sechziger Jahre herauskam, führte er aus, dass in komplexen Streitfragen eine abschließende Entscheidung nie eine “objektive Wahrheit” verkörpert, also notwendig kontrovers bleibt. Von denen, die nicht einverstanden sind und unterliegen, wird das Resultat daher nur dann friedlich akzeptiert, wenn man sie in die Entscheidungsfindung eingebunden und ihren Einwänden realistische Chancen auf Gehör gewährt hatte.”

(Quelle: sueddeutsche.de)

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Feindbild Google

Im Sommer hatte ich die Gelegenheit, mich zu dem unsäglichen Google-Street-View-Streit zu äußern und deshalb freue ich mich nun auch umso mehr, daß bei manchen Verantwortlichen Vernunft in die Debatte einzuziehen scheint:

“Es ist leicht, ein Feindbild aufzubauen und ihm dann die Schuld für alle ungelösten digitalen Probleme zu geben. Ob Netzneutralität, Urheberrecht oder Datenschutz – alle Augen sind auf Google gerichtet, schließlich ist der weltweit größte Anbieter von Internetservices der Taktgeber. Doch während Verlage die Verantwortung für ihr Digitalisierungsproblem abgeben wollen, nehmen Google, aber auch Microsoft und Telekom diese Verantwortung nicht an.”

(Quelle: stern.de)

Google und Co. tragen aufgrund ihrer Marktmacht zweifellos eine nicht nur geringe gesellschaftliche Verantwortung, das steht außer Frage. Das bedeutet jedoch nicht, daß sie für alles verantwortlich gemacht werden können. Google ist nicht das Netz und die Digitalisierung ist mehr als ein einzelner Konzern.

Immerhin gibt es nun Diskussionsrunden, bei denen festgestellt werden kann:

“Die Diskussion wird zahmer, die Gegner ziehen die Krallen ein.”

Und das ist auch gut so, denn nur so kann die Debatte gelingen. Das unsinnige Street-View-Bashing hat niemanden inhaltlich weiter gebracht. Ergebnisse mit Substanz sind aber dringend notwendig, denn:

“[Es wird] deutlich, dass wir uns in einem Umbruch befinden, dass es darum geht, neue Regeln zu etablieren.”

Willkommen im Club!

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SLS sagt die Wahrheit

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat einfach Recht:

´´“Ich kann meine Daten nicht zurück holen”, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Das müsse den Bürgern klar sein. Die große Aufgabe der Politik sei, für die entsprechende Aufklärung zu sorgen. Die Nutzer müssten wissen, dass sie faktisch “raus dem Geschäft sind”, wenn sie einmal in die Veröffentlichung persönlicher Daten im Netz zugestimmt haben. Mehr Aufklärung und die dringend notwendige Debatte darüber, was öffentlich und privat sei, könne man aber nicht ins Gesetz schreiben.´´

(Quelle: heise online)

Oder anders gesagt: Die Idee eines Verfallsdatums von digitalen Daten mag gut klingen, ist aber nicht umsetzbar. Deshalb: bitte mehr Aufklärung und Debatte, so schnell wie möglich!

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Frankreich digitalisiert

Das klingt nach einer sehr spannenden Entwicklung, die man genauer unter die Lupe nehmen sollte:

“Die französische Regierung vergibt für Projekte der Digitalisierung kultureller Inhalte im Rahmen des “Plans Zukunftsinvestitionen” eine erste Tranche von 100 Millionen Euro. Der “Plan Zukunftsinvestitonen” sieht bei einem Gesamtvolumen von 35 Milliarden Euro 4,5 Milliarden für Projekte der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und 750 Millionen Euro für die Finanzierung von Projekten kulturellen, wissenschaftlichen und erzieherischen Inhalts vor.”

(Quelle: kooperation-international.de)

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